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Putzen oder was???

Montag, 23. April 2012

Raphaels erster Tag
Mein erster Arbeitstag begann früh, nämlich um 04:30. Paul (unser Chef), Pat (ein älterer Neuseeländer), Steve (ein Ire in unserem Alter) und ich machten uns auf in ein Minenarbeiterdorf das eineinhalb Stunden entfernt liegt. Auf der Fahrt erklärte mir Paul einiges über die Gegend in der es einen „shitload“ an Minen gibt, die nach Kohle oder wie man hier sagt „Dinosaurshit“ graben. Dort angekommen wurde es langsam hell und wir machten uns direkt an die Arbeit. Die ersten Stunden sammelte und rechte ich alles auf, dass Paul mit der Heckenschere abschnitt. Soweit so simpel, in regelmäßigen Abschnitten holte mich Paul in die Cafeteria um mich mit kaltem Wasser versorgen zu lassen. Einer der Vorteile wenn man in diesem Containerdorf/Caravanpark arbeitet ist, dass man Mittagessen, Getränke und Abendessen gestellt bekommt und auch noch warm duschen darf. Trotzdem empfiehlt es sich immer einen Wasserkanister in Reichweite zu haben. Die Mittagssonne war schlicht brutal! Ich wechselte von einem Cappy auf einen Sombrero um so wenig Sonne auf meinen Schädel zu lassen wie nur möglich. Problem: ich bin sprichwörtlich ein Dickkopf und musste den rutschenden Hut oft zurecht ziehen während ich mit allerlei technischem Gerät wie Laubsauger, Rasenmäher und der guten alten Motorsense (diesmal nicht von Stihl sondern von Honda) hantierte. Kurz vor dem Mittagessen erzählten mit Paul und Pat, dass sie letzte Woche hier fast alles auf Hüfthöhe zugewachsen fanden und dementsprechend 3 Tage gebraucht haben um das Gelände überhaupt Rasenmähertauglich zu bekommen. Dabei holten sich beide einen guten Sonnenstich und arbeiteten früh morgens und von Dämmerung bis Mitternacht. Gut das ich erst jetzt dabei bin. Doch die Sonne verschonte mich nicht und kurz nach dem Mittagessen, das wahrscheinlich von mir zu üppig gewählt war wurde mir leicht schwummerig und plötzlich sah ich nichts mehr. Ich wankte dann in den Schatten und erholte mich zehn Minuten, aber Wasser wollte einfach nicht mehr rein in meinen Magen. Ich rief Paul, erklärte ihm die Situation und er sagte mir das ihm das lieber ist als wenn ich auf einmal da liege und ohnmächtig bin, denn Mund zu Mund beatmen wird er mich auf keinen Fall. Generell muss man sagen, dass sobald Frauen oder Klienten außer Hörweite sind, derbe geflucht wird. Nicht weil die Arbeit so anstrengend ist oder es einem einfach schlecht geht, einfach aus Gewohnheit. Das „Fuck“ wird zu einem wesentlichen Bestandteil des Satzes, in etwa so: Subjekt, „fuck/ing“, Prädikat, Objekt. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Musikvideo oder einem Tarantinofilm.
Ich konnte jedenfalls leicht gehandicapt weiter arbeiten und die Dusche war geradezu fucking paradiesisch. Das Abendessen war klassische Kantinenkost aber man musste keinen Finger dafür krumm machen, also eine super Sache. Danach fuhren Paul und ich zurück nach Dysart, Pat und Steve verbrachten die Nacht im Containerdorf, da sie die nächsten zwei Tage Jobs in der Umgebung hatten. Am Ende des Tages hatte ich 14 Stunden gearbeitet und war fix und fertig. Jedoch konnte ich noch einen Bruchteil von den Erzählungen von Sharons Tag aufnehmen, bevor ich einschlief.
Sharons erster Tag
Erster Tag und das auch noch ohne meinen persönlichen Übersetzer. Okaaaaay, so schlecht ist mein englisch auch nicht, aber trotzdem lieber schnell noch mal die Putzvokabeln mit Raphael durchgegangen xD
Es ging also los um 5 Uhr morgens, viel zu früh eigentlich, aber es ging dann doch. Lag wohl daran das wir ja eh immer gegen halb 7 aufstehen, also kam es mit gar nicht so früh vor. Los ging es also mit Karin unserer Chefin zu einem Haus, welches etwas entfernt lag, ganze 90 Minuten hin und zurück, nur für ein Haus welches wir innerhalb von 20 Minuten geputzt hatten. Fand ich gut, die Fahrzeit wird nämlich auch bezahlt :D wir bekommen hier übrigens 21$ die Stunde müssen jedoch 29% Steuern abdrücken, aber das wir ja keine Australier sind können wir uns den Großteil davon wieder zurückholen wenn wir wieder in Deutschland sind. Es ist also gutes Geld was wir hier verdienen.
Zurück zum ersten Tag. Die Cleaning Firma von Karin und Paul unseren Chefs hat ein paar Privathäuser, Farmen und Banken die geputzt werden müssen, aber vor allem sind es Häuser von Mienenarbeiter. Ja lauter Männer die in dreier, vierer oder auch gerne fünfer WG's zusammen wohnen. Über den Zustand dieser Häuser brauche ich wohl nicht viel sagen ;) macht Spaß ;)
wenn es ganz übel ist, denke ich immer ganz schnell an die schönen Orte die ich danach mit dem verdienten Geld besuchen kann und schon ist es nur noch halb so schlimm!!!
Nach dem ich also mit der Chefin das erste Haus geputzt hatte fuhr sie mich zu den anderen beiden Mädels die hier ebenfalls arbeiten und da nahm das Drama seinen Lauf ...
Wie sich rausstellte, sind diese beiden Mädels Nicki und Fin total unzufrieden und haben mir wirklich schreckliche Geschichten über unsere Chefin erzählt. Meine Chefin Karin hatte sich morgens auf der Fahrt genauso über Nicki und Fin beschwert. So kam es das ich 11,5 Stunden an diesem Tag mir eine Geschichte nach der nächsten anhören musste warum weshalb wieso die blöd ist und die usw...


Was da alles erzählt wurde macht uns schon etwas Sorgen. Aber wir müssen ja unsere eigenen Erfahrungen machen, also versuchen wir darauf nicht all zu viel zu geben. Ich kam mir allerdings den ganzen Tag vor wie im Kindergarten, dabei wollte ich doch nur arbeiten und Geld verdienen, nein zusätzlich hab ich noch ne Rolle in ner Telenovela bekommen, na klasse wird man dafür auch bezahlt? Wohl eher nicht, mist...
Okay nun haben wir schon drei Tage hier gearbeitet und Raphael ist auch seit zwei Tagen mit im Cleaning Team was super ist, denn wir beide können so zusammen arbeiten. Was wir wissen, aber die Chefs noch nicht ist, dass die Mädels am Samstag abreisen. Wie wir alleine die ganze Arbeit machen sollen, wissen wir auch nicht. Aber was soll's, wird schon irgendwie. Wir hoffen auf jeden Fall, dass sie ihre Aggressionen nicht irgendwann auf uns richten.
Neben diesem Drama habe ich am ersten Tag bei der Fahrt einen wunderschönen Sonnenaufgang gesehen, leider hat meine Chefin sich davon nicht begeistern können, dabei hab ich sie extra drauf hingewiesen wie schön er doch ist, aber sie wollte sich lieber aufregen. Ich hab auf Durchzug gestellt und den Sonnenaufgang genossen ;) ansonsten finden (fanden) wir es echt ganz nett hier. Wie Raphael schon erzählt hat arbeiten noch Ped und Steve hier. Beide sind echt nette Kerle. Zum Glück haben wir ja unser Shinji, sollte sich das Blatt also hier irgendwann wenden, fahren wir eben :) aber bis jetzt ist alles gut und wir arbeiten fleißig weiter und sind nett, mehr können wir nicht tun, bis jetzt klappt das ja, also wird das schon irgendwie.
So jetzt noch ein Nachtrag. Die erste Woche ist nun geschafft und leider hatten wir Samstag und Sonntag frei. Leider, weil man hier wirklich nichts machen kann. Das örtliche Freibad hat zu, denn es ist ja Winter, das es jedoch täglich um die 36 Grad sind wird hier erfolgreich ignoriert. Es ist also unglaublich heiß und wir haben uns nun zwei Tage wirklich richtig gelangweilt. Das Drama hier ist jedoch, zu unserem Leidwesen, weiter gegangen. Nun ist heute, neben den beiden Mädels, auch noch Steve abgereist. Alles drei wurden hier wirklich mehr wie schlecht behandelt und soweit wir das beurteilen konnten, ohne einen ersichtlichen Grund.
Jetzt sind es also nur noch Raphael und ich ...
Morgen haben wir nun also Arbeit vor uns die eigentlich für 5 Personen gedacht ist, kann ja nur schief gehen ;)
Wohl fühlen wir uns jetzt irgendwie hier auch nicht mehr so richtig, aber wir wollen trotzdem versuchen weiter durchzuhalten, denn das Geld können wir mehr wie gut gebrauchen und wir verdienen wie gesagt wirklich sehr gut. Mal sehen also wie die zweite Woche wird und ob wir sie einigermaßen unbeschadet überstehen. We will see...


So und nun berichte ich noch was ganz spannendes und ihr müsst alle kräftig die Daumen drücken. Manche kennen die Seite, aber einige bestimmt nicht. Es geht um die Seite Reisebine.de Eine Homepage die rund um Australien Tipps und Informative Dinge weitergibt. Da wir ja ohne Organisation hier sind, war die Seite wirklich gut um so einiges Wichtiges vorher heraus zu bekommen. Auf jeden Fall gab es dort eine Ausschreibung. Sie wollen jemanden der oder die einen Tauschschein macht und danach noch drei Tage auf dem Great Barrier Reef auf einem Schiff auf Tauchgang geht. Also zwei Tage Theorie und im Pool tauchen mit anschließender Theorieprüfung und danach aufs Schiff für drei Tage und die Theorie in die Praxis umsetzten. Darüber soll dann die oder der Auserwählte ausführlich für die Seite berichten und mit Fotos die Ereignisse festhalten, absolut genial. Also hab ich mir gedacht, versuchen kann ich es ja mal. Da sie auch was Geschriebenes sehen bzw. lesen wollten, hab ich mich mit den Blog beworben, da ja hauptsächlich ich die Texte schreibe und sie so gut beurteilen konnten ob es passt oder nicht. Also hab ich das letzte Woche mal versucht und vorgestern hab ich die Email bekommen dass ich doch tatsächlich in der engeren Auswahl bin und sie sich innerhalb der kommenden Woche melden ob ich es dann bin oder nicht. Ich hab mich gefreut wie ein Keks und na ja wahrscheinlich werde ich es am Ende dann wohl doch nicht, aber das ich in der engeren Auswahl bin find ich schon soooo super xD zum tauchen selbst, ist wirklich ein riesen Ding, zur Prüfung gehört auch ein Nachtauchgang O_o ganz schön spannend. Bin schon wieder ganz aufgeregt wenn ich darüber schreibe. Hoffentlich bringt es kein Unglück, aber ich musste es euch einfach jetzt erzählen, also drückt mir bitte die Daumen!!!
Fotos reichen wir noch nach, hier gibt es irgendwie nicht viel Sehenswertes und ich war schlicht und einfach zu faul um zu fotografieren. Aber wer bis hier hin gelesen hat, dem war's ja dann eh egal ;)

Position:Edgerley St,Dysart,Australien

2 Kommentare:

  1. Egal würde ich das nicht nennen! Aber man kann es ja nicht ändern...
    Wir fliegen gleich!!
    Schüssi!
    LISA

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  2. Das sagt die Richtige, zeig du mir erst mal deine Bilder vom Urlaub aus dem letzten Jahr ;)

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