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10 Monate gereist - und plötzlich Tourist

Freitag, 7. September 2012

Am Mittwoch ging es dann weiter nach Bali. Bei der Gepäckwaage dann die erste Überraschung, wir hatten tatsächlich unser Reisegepäck (ohne Handgepäck) auf 15kg zu reduzieren. Der Flug war dann ein wenig wackeliger als sonst aber ein Tatort hat uns erfolgreich abgelenkt. Nachdem wir dann in Bali gelandet waren und aus dem Flughafen raus sind, kamen gefühlt 10000 Taxifahrer auf uns zu und wollten uns fahren. Gut informiert wie wir eigentlich immer sind, wussten wir ungefähr was eine Fahrt nach Padang Bai kostet und konnten dann erfolgreich vermeiden abgezockt zu werden. Wir hatten aber noch keine Unterkunft gebucht, weil wir in Bali eigentlich immer handeln müssen, um angemessene Preise zu bekommen. Leider kamen wir aber erst so gegen 20 Uhr los und hofften das unser erwähltes Quartier uns noch aufnehmen würde. So gegen 22:30 kamen wir an und tatsächlich war noch ein Zimmer für uns frei. Wir konnten den Preis zwar noch drücken aber aufgrund der Uhrzeit nicht in dem erwünschten


Rahmen.
Am nächsten morgen war geplant mit der Fähre nach Lombok überzusetzen und zwar so günstig wie möglich. Wie wir schon im Netz gelesen haben werden einem in Padang Bai an allen Ecken Speedboatfahrten angeboten, dem war auch so. Trotzdem nahmen wir dann ein deutlich günstigeres Angebot mit der staatlichen Fähre und nach Sengiggi mit einem Minibus an. Wir wurden dann noch zum Hafen begleitet, verloren aber unseren mofafahrenden Guide und standen mitten im Hafen und fanden den Eingang zur Fähre nicht.


fanden dann doch noch unseren Guide, er hatte einfach nur ein anderes Paar noch abgeholt (danke fürs Bescheid geben) und gingen aufs Schiff. Sharon war dann auf einmal saubeliebt, beziehungsweise ihr Koffer; wir bekamen es aber auch ohne bezahlte Hilfe hin. Die Fahrt an sich war gar nicht so schlimm, das on Board Entertainment war aber eine Qual. Direkt nach dem Ablegen wurde "My heart will go on" gezeigt, gefolgt von einem "Weißer Hai" Abklatsch. Doch die letzten 2 Stunden liefen Musikvideos von asiatischen Schnulzen... Wenn ich nochmal ein schlechtes Wort über deutschen Schlager verliere, erinnert mich an diese qualvollen Stunden.
Wir lasen schon vorweg, dass die Fährhafenorte von Lombok eher gemieden werden sollten wenn man nicht unentwegt irgendetwas angedreht bekommen will. Also hatten wir wie schon erwähnt einen Transfer ins touristenfreundlichere Sengiggi gebucht. Doch vorweg ein paar Worte über den indonesischen Verkehr obwohl es reicht auch eins: ANARCHIE.


Die Taxifahrt am Vorabend war schon sehr eindrucksvoll aber bei Tageslicht war es nochmal doppelt extrem. Es fahren zwar dreimal so viele Mofas und zwar oft mit der ganzen Familie, aber den Ton gibt ganz klar das nächstgrößere Auto an. Es wird unentwegt gehupt und die Überholmaneuver sind waghalsig. Die Mofas quetschen sich dann in Lücken die eigentlich gar nicht da sind.


Wir kamen also in Lembar an und suchten unseren Bus und wurden dann erst in ein Büro verfrachtet und über unsere Reisepläne ausgefragt, damit man uns noch mehr andrehen kann. Wir und ein spanisches Päärchen machten denen schnell klar, dass es bei uns mit Druck nichts zu holen gibt, nur zwei Französinnen hörten sich bereitwillig die Angebote an. Nach einer Viertelstunde ging es dann los, durch den Verkehr von Lombok. In den Zentren ist das ein permanentes Gedränge, denn Ampeln gibt es so gut wie keine. Nach einer Stunde wurde dann auf einem Hof gehalten und es wurde nochmal versucht uns weitere Tickets anzudrehen.


Ziemlich angesäuert lehnten wir wieder ab und es ging nochmals weiter bis nach Serengiggi. Natürlich wurden wir, endlich am Ziel, hier wieder an einem der Büros rausgelassen und gebeten hereinzukommen. Alle Businsassen packten ihre Sachen und verschwanden. Das ewige belagert werden nervt uns.
Jetzt fällt es uns erst auf, wie angenehm Australien zu bereisen ist. Man wird in Ruhe gelassen und kann sich frei bewegen.


Hier in Indonesien warten in den Touriorten unmengen an Verkäufern, weshalb wir uns schnell zwei Ziele gesetzt haben: 1.auf die ruhigen Gilli Inseln zu reisen und zwar auf Gilli Air, denn hier gibt es keinen motorisierten Verkehr und es soll traumhaft einsam und ruhig sein. 2. Wollen wir auch das Land sehen und nicht nur die klassischen Touristenorte, denn auch in Seringiggi wird man permanent angelabert.
Wir machten uns nachdem wir ein bemerkenswert günstiges Hotel gefunden haben (4,50€ pro Person,einziger Nachteil ist die Toilettenspülung die aus einem Eimer Wasser besteht, okay vielleicht daher der günstige Preis :D) machten wir uns auf die Suche nach guten Angeboten für eine Inselüberfahrt zu Gili Air und eine Tour durch Lombok.


Beides bekamen wir zu unseren Konditionen und waren recht zufrieden. Abends gingen wir dann das erste Mal auf unserer Reise in ein Restaurant essen. Das Essen war wirklich fantastisch und wir stellten fest, dass unser Reiseleben sich von Grund auf geändert hat. Das bringt negative Faktoren mit sich, nämlich überall als Tourist angesehen zu werden, aber Dinge wie ein Doppelzimmer und ab und zu ein gutes Essen machen uns glücklich. Gerade weil wir in den letzten Monaten sehr reduziert gelebt haben, vor allem bezogen auf kulinarische Genüsse, wissen wir das nun extrem zu schätzen.



Am Freitag ging es dann mit unserem eigenen Fahrer auf Inseltour. Wir baten darum an einem traditionellen indonesischen Markt zu halten und das war unser erster Stop. Hier drehten wir dann eine Runde und durften ein paar Fotos machen. Es fiel uns auf, dass die Frauen hier tatsächlich fast alles auf dem Kopf transportieren und zwar mit unglaublicher Balancefähigkeit. Es war sehr eng zwischen den Ständen und wenn wir nicht eh schon auf Fisch verzichten würden, hätten wir nun allen Grund dazu ;-)























Es hatte aber seinen eigenen Charme und wir bekamen den Einblick den wir wollten.
Schon auf der Fahrt nach Sengiggi sahen wir immer wieder Felder, Grundstücke und Strände die die komplett zugemüllt waren. Das scheint hier ein wirkliches Problem zu sein, denn die Tiere beginnen dann diesen Müll zu essen. Besonders bei Affen sieht das dann mitleidserregend aus. Stichwort Affen: wir fuhren eine steile kurvige Strecke durch einen Wald voller Affen. Ein paar Fotos geben euch einen guten


Eindruck.
Zu dem Problem mit dem Müll. Leider macht das eine eigentlich wirklich sehr schöne Insel sehr hässlich. Es scheint wohl keinen wirklich zu interessieren und jeder schmeißt einfach alles irgendwo auf die Strasse oder Wiesen. Je weiter man jedoch ins Landesinnere kommt, desto sauberer ist es. Vielleicht liegt dies daran das die einfacheren Dörfer nicht an die Produkte mit dem ganzen Verpackungsmüll rankommen und mehr von dem eigenen Anbau leben, der ja nicht wirklich Müll verursacht. Wir wissen es nicht und verstehen auch nicht warum sich keiner dieser Sache annimmt. Sehen die Menschen nicht was sie ihrer schönen Insel damit antun?
Wir haben uns selber gefragt ob wir Lombok jemand anderem empfehlen würden und sind uns einig, wer Urlaub mit Traumstränden sucht und Ruhe ist hier vielleicht nicht ganz an der richtigen Stelle, interessant ist die Insel mit ihren Bewohner trotzdem und sie hat wirklich wunderschöne Ecken, wenn der Müll nur nicht wäre...

Weiter ging es auf jeden Fall durch Landschaften mit wahnsinnigem Panoramen. Auf den Feldern hier werden hauptsächlich Reis und Erdnüsse angebaut und das wirklich quadratkilometerweit. Wir fuhren zwei Wasserfälle an, welche auf einem Berg liegen. Unser Fahrer erklärte uns, dass ein Kanal den Berg hinabläuft und das Wasser vom Wasserfall bis zum Meer transportiert und das Wasser von den Dorfbewohnern zum waschen, baden und putzen verwendet wird.


Am Startpunkt angekommen holte uns Danny unser Guide ab und wir machten uns zu dritt auf den Weg. Der Regenwald lag in einer unfassbar schönen Landschaft und wir hatten einen Ausblick der mit amazing nicht hinreichend beschrieben ist aber sehr selbst.
Der erste Wasserfall war schon ganz nett, aber der zweite war wirklich der Hammer. Beide waren zugewachsen und in dem zweiten konnten wir sogar planschen und die neue Kamera ausprobieren.























Erst wollten wir keine Runde schwimmen, denn es begann ziemlich genau bei unserer Ankunft an zu regnen, aber nun waren wir schon mal da, also ging es dann doch hinein :) hierbei sind dann nur Videos enstanden, die ja leider nicht so wirklich wollen. Das Problem dabei ist, dass wir Musik hinterlegt haben, dürfen wirnaber wohl nicht. Wir wollten sie auch gerne ohne Musik hochladen, aber dafür ist das WLAN in unserer derzeitigen Unterkunft zu langsam. Danny hat uns auf jeden Fallsehr gut geführt und immer wieder interessante Sachen zu Land und Leuten erzählt. Wir mussten dann noch über 400 Stufen hinauf und nahmen unser Mittagessen in einem Restaurant mit einem unbeschreiblichen Ausblick über Reisterassen, Regenwald und Wasserfall ein.









Beeindruckende Reisterrassen


Danach ging es zurück nach Sengiggi und wir machten noch ein paar



Fotostops.
Morgen geht es dann nach Gilli Air. Wir freuen uns schon drauf.

4 Kommentare:

  1. Hallo ihr beiden, das ist ja echt ein riesenunterschied den ihr da erlebt.Aber andere länder andere sitten, und ich würde mir das natürlich alles auch gerne ansehen.Bis bald lg Mutti

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  2. Sehr schön Raphael! :)
    Das liest sich fein! Weiter so..!!

    LG LISA

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  3. hey ihr 2, also es hört sich toll an außer dem müll natürlich, wie wachsen denn erdnüsse? also am end auf der erde, aber wie stelle ich es mir vor.
    ja und da gibt es doch bestimmt auch tiger irgendwo, oder?
    Es ist ja soooo aufregend, bin gespannt wie es weiter geht.

    passt schön auf euch auf.
    guk ich

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  4. Also das mit dem Nüssen weiß ich auch nicht so wirklich :D aber vielleicht bekommen wir es noch heraus. Tiger gibt es hier auf den Inseln soweit ich weiß nicht. Ja andere Länder andere Sitten passt hier wirklich wie die Faust aufs Auge ;)

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