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Stavanger - Kjeragbolten

Freitag, 31. Juli 2015


Vom Kap Lindesnes ging es weiter in Richtung Stavanger. Stavanger ist gemütlich und bunt :) Die Norweger scheinen absolut meinen Geschmack zu treffen, weswegen ich dann auch mal etwas shoppen gehen musste. Insgesamt verbrachten wir den gesamten Mittwoch in Stavanger. 










Gegen Abend fuhren wir dann weiter Richtung Startpunkt des Kjerag Wanderweges. 
Die Straßen wurden immer schmäler und die Landschaft immer atemberaubender. 



Kurz vor der Fv500 Straße wurden wir darauf hingewiesen, dass am folge Tag ein Rollerski Rennen stattfinden würde und aus diesem Grund die Fv500 von 8:00 bis 17:00 gesperrt wird. Also wollten wir nun so nah wie möglich an den eigentlich Startpunkt des Tracks und dort die Nacht verbringen. Wir hatten durch einen anderen Reiseblog einen wunderschönen Stellplatz ausfindig machen können, auf den wir uns diese Nacht stellen wollten. Auf dem Weg fuhren wir aber an zahlreichen wunderschönen vorbei, aber wir wollten ja unbedingt an den Einen. Na ja als wir dann angekommen waren, versperrte und ein riesiger Haufen Schnee!!! die Zufahrt xD 
So standen wir dann leider auf einem Stellplatz der zwar auch schön, aber direkt an der Straße war. 
Am nächsten morgen standen wir dann ziemlich früh auf, um so noch vor 8 Uhr an dem Startpunkt anzukommen. Kurz vorher wurden wir jedoch schon von der Straße gewunken und auf einen vorherigen Stellplatz gelotst. Von hier fuhren Shuttlebusse zum eigentlichen Startpunkt. 
Das war ziemlich praktisch, da diese den gesamten Tag fuhren. So konnten wir uns dann doch noch etwas Zeit lassen. Wir frühstückten also noch in aller Ruhe und ließen uns dann zum Startpunkt bringen. Hier erwartete uns dann eine etwas größere Veranstaltung. Aus diesem Grund konnte man dort auch heute nicht wie normalerweise parken. Festzelte und Imbissbuden nahmen den gesamten Platz ein. 
Da wir ja nicht der Veranstaltung wegen hier waren, machten wir uns direkt auf den Weg zum Kjerag Bolten. Ich hatte natürlich irgendwann mal dieses Bild gesehen, ein Mensch steht auf diesem Felsen über dem wunderschönen Fjord... 
Das sah zwar etwas hoch aus, aber ich hatte die Hoffnung dass es eben aus der Perspektive nur so aussah... stimmt leider nicht, wie ich später feststellen musste.

Die Wanderung geht 610 Höhenmeter hinauf und zurück wieder herunter. Insgesamt gibt es drei steile Aufstiege innerhalb der 11km. 


Geschirr ist angelegt, es kann also los gehen :D

Da ich seit kurzem Canicross (Zughundesport) mit Mogli betreibe habe ich zum ersten Mal ein spezielles Zuggeschir dabei. Dieses stellte sich als absolut genial zum Wandern heraus. Mogli darf hier ziehen, wenn ich das Kommando dazu gebe. Die Aufstiege wurden für mich dadurch um einiges angenehmer. Er zieht zwar nur leicht, aber es macht sich durchaus bemerkbar. Direkt zu Anfang des Weges geht es auch schon nach oben. Man läuft hauptsächlich auf Felsen, weswegen gutes Wetter bzw. trockenes absolut von Vorteil ist. Wir hatten Glück (zumindest auf dem Hinweg) das Wetter war super und die Sonne zeigte sich durchweg bis zum Bolten.


Die steilen Aufstiege waren durchweg mit Kettenhandlaufen versehen, was den Aufstieg und Abstieg wirklich erleichterte.
 Erster Anstieg ist geschafft :)
 Das Litledalen, ein wunderschönes kleines Tal an dem man sicherlich lange ausharren könnte.
Am See angekommen


Weiter ging es zum zweiten Aufstieg. Hier wurde es etwas schwieriger. An einigen Stellen musste ich den Fuchs hochheben um weiter voran zu kommen. Er hat es aber super gemacht. Insgesamt hat er ein sehr gutes Gespür dafür, wann er einfach warten muss bis ich nachkomme oder eben bis ich erst mal vorgegangen bin, gerade was den Abstieg betrifft. Würde er da nicht hören, könnte es für uns beide sehr unangenehm werden. Ein guter Grundgehorsam ist hier also Voraussetzung.



Der zweite Aufstieg war auch geschafft. Mogli liebt Schnee und konnte sein Glück mal wieder nicht fassen :) Es wurde also erst mal ausgiebig im Schnee "gebadet" ;)
Der dritte Aufstieg am zweiten Bergrücken war nun an der Reihe, langsam merkte man die steilen Aufstiege.

 Oben angekommen wird man mit solchen Ausblicken belohnt. Auch ein Grund unbedingt gutes Wetter abzupassen, da man ansonsten nicht viel von der umliegenden Landschaft mitbekommt.
 Angekommen am Bergflankengipfel Nesatinden. Nur noch wenige Meter bis zum Kjerak Bolten...
Hier trifft man dann einige Wanderer. Insgesamt ist der Track wohl sehr gut besucht. Auf Grund der Veranstaltung und der dadurch gesperrten Straße, hatten wir wohl Glück mit dem Ansturm auf den Bolten.

Da war er nun ein Gesteinsbrocken, eingeklemmt zwischen zwei steilen Felswänden. Darunter 1000 Meter Tiefe...
Na ja machen ja auch andere, also Raphael sich mit dem Foto positioniert und ich ganz mutig Richtung Brocken. Vor mir war eine Engländerin die ziemliche Panik hatte, aber sie wolle ja so gerne das Foto. Leider steckte sich mich total mit ihrer Panik an. Sie versuchte es, traute sich dann doch nicht und kam zurück. Ich solle es lieber machen, na toll.. das kann ja was werden. Also den ersten Schritt Richtung Brocken gemacht und dann muss man nur noch einen weiteren Schritt wagen und steht darauf. Ich habe ja leichte Höhenangst und auch wenn man sich sagt "bloß nicht nach unten gucken" macht man es natürlich trotzdem. Ich glaube ich hatte noch nie solche Wackelpudding Beine.
Ist es das Wert? Ich habe entschieden, dass es das nicht ist und bin ebenfalls zurück gegangen. Die Engländerin stand dort und fragte mich direkt wie es war. Ja gar nichts war...
Ich ärgere mich schon ein wenig, aber gut es war mir einfach zu unsicher. Nachher rutscht das Ding mit mir zusammen in die Tiefe, okay wahrscheinlich nicht xD
Aber die Angst hat hier eindeutig gesiegt.
Raphael wollte es dann auch mal versuchen, aber auch ihm war es nach dem ersten Schritt zu heftig.
Viele sind drauf gekrochen, was glaub ich noch wesentlich schwieriger ist, als einfach nur den Schritt zu gehen. Sie sahen auch alle nicht wirklich glücklich auf dem Stein aus, aber umso glücklicher als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Kurz darauf kam dann die Freude über das tolle Bild :)

Ach ja die Engländerin hat sich dann doch noch getraut .... xD

Vielleicht 15 Minuten nachdem wir am Kjerag angekommen waren, zog es zu. Dahin war die tolle Aussicht und es wurde stetig schlimmer. Wir machten uns also ziemlich schnell wieder auf den Rückweg. Der Weg wird durch ein rotes "T" auf den herumliegenden Getinsbrocken gekennzeichnet. Diese waren teilweise nicht mehr zu sehen. Wir merkten also direkt wie schnell das Wetter hier oben umschlagen kann. Leichter Nieselregen lies auch nicht lange auf sich warten, weshalb der Boden leider immer rutschiger wurde. Die Absteige waren dadurch leider sehr nervenaufreibend. Ich musste immer schauen das Mogli hinter mir blieb und zuerst absteigen, ihn dann zum Teil nachtragen.
Es war machbar, aber noch viel extremer würde ich mit dem Fuchs wohl nicht gehen.
Bilder haben wir vom Abstieg nicht gemacht, man hätte zum Einem nichts gesehen und zum Anderen brauchten wir unser Hände einfach frei.
Nach insgesamt 6 Stunden waren wir wieder unten angekommen.
Den Track sind an diesem Tag einige mit Hund gelaufen, drei weitere Aussies haben wir getroffen :) Es ist also durchaus mit Hund machbar, jedoch sollte man wirklich bei gutem Wetter gehen um so die notwendige Trittsicherheit zu besitzen.
Geschafft :) Wie man sieht das Wetter war nun nicht mehr so schön 

Mit dem Shuttles ging es wieder ein Stück die Straße zu unserem Camper hoch. Ziemlich kaputt packten wir unsere Sachen und fuhren die FV500 wieder zurück um zu einem der schönen gesichteten Stellplätze des Vortages zu fahren.
Leider kamen wir nicht in die Richtung in der die Straße Fv500 richtig kurvig und spektakulär wird. Wen das interessiert, hier sieht man was ich meine Klick zur Fv500
Dieser Weg war leider aufgrund der Veranstaltung noch zu. Auch der Weg in die andere Richtung erwies sich als nicht all zu einfach. Der Nebel und die engen Straßen zwangen uns und viele andere nicht schneller als 10-15km/h zu fahren. Wir brauchten also eine ganze Weile bis wir bei dem angepeilten Stellplatz waren.
Ziemlich glücklich und müde reihten wir uns neben den grasenden Schafen und dem wunderschön gelegenen See ein und verfielen alle drei ziemlich schnell in einen Tiefschlaf.


Heute waren wir wieder in Stavanger, denn leider habe ich jetzt erst bemerkt das ich mein Kameraladegerät vergessen habe sowie meinen Selbstauslöser. Keine Ahnung wie mir das passieren konnte, aber es musste also Ersatz her und meine Kameraausrüstung erweiterte sich ungewollt.

Wir stehen nun auf einem Campingplatz um die Akkus aufzuladen und morgen geht es dann Richtung Trollzunge. Sonntag und Montag wollen wir zu dieser laufen. Wir werden oben eine Nacht zelten, weswegen wir stark nach dem Wetter gehen müssen. Momentan sieht es relativ stabil für diese beiden Tage aus. Dies wird sicherlich die schwerste und anspruchsvollste Wanderung hier in Norwegen, aber ich hab da eben wieder dieses eine Bild gesehen xD


2 Kommentare:

  1. Eeeendlich komme ich mal dazu, ein paar Worte zu schreiben :) Ich lese schon seit Tagen fleißig mit aber mein Handy wollte mich irgendwie zum Kommentar-Feld kommen lassen :(

    Jedenfalls freu ich mich riesig, dass du so fleißig am Blog schreiben und fotografieren bist. Es ist so toll mitzuverfolgen, was ihr so erlebt - v.a. da ich Norwegen auch sehr spannend finde aber leider noch nicht dort war.

    Die Bilder sind einfach wunderschön und du hast mich jetzt schon mit Reisefieber angesteckt :D

    Auch super, dass Mogli es soo toll macht. Ist definitiv nicht selbstverständlich und ihr könnt echt sehr stolz auf ihn und eure Erziehung sein :) Wünsche euch noch eine ganz ganz tolle Zeit

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    1. Danke liebe Lisa :) Immer schön zu lesen, das der Blog verfolgt wird :D Ja Mogli macht das wirklich toll muss ich sagen, der hat hier echt seinen Spaß und dem ist das Wetter auch ziemlich egal. So Wasserpfützen sind ja eh was tolles ;)

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