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Lakes Entrance

Dienstag, 29. November 2011

Sonntag 17.45 Uhr ging es los. Ab in den Bus, fuhr uns dieser zu unserem ersten Stopp nach Lakes Entrance. Wir kamen hier mitten in der Nacht an, hatten aber Glück denn das Hostel kennt das ja und wir konnten auch dann noch einchecken.

Nun sind wir mal in einem Doppelzimmer, das ist auch mal ganz schön!

Leider hat sich mein Knie nicht wieder erholt und wurde nach dem Overland Track immer dicker und tat immer mehr weh, was wohl daran liegt das ich die letzten Tage oft mein ganzes Gepäck tragen musste. Auch wenn wir versuchten so viel wie Möglich mit Bus/Straßenbahn zu überbrücken, lässt sich das tragen natürlich nicht komplett vermeiden. So kam es, dass ich bei der Ankunft in Lakes Entrance kaum noch auftreten konnte. Aber jetzt nach dem dritten Tag schonen, ist es schon wesentlich besser, ich darf eben nur nicht schwer heben.
Da mein Knie nun unbedingt langfristig Schonung braucht, musste also auch eine Langfristige Lösung her. Nicht ganz so einfach, denn wie soll man drum herum kommen zu tragen...

Lösung Nr. 1 : Raphael trägt einfach alles xD okay nein das klappt schon mal nicht
Lösung Nr.2: Einen Koffer mit 4 Rädern, schlecht jedoch wenn außen noch Trekkingstöcke und Schlafsack dran müssen
Lösung Nr.3: Einen zusammenklappbaren Sackkarren und Rucksack drauf spannen... Geht schon in eine gute Richtung, jedoch muss ich sagen, ich durch Sydney mit ner Sackkarre ... Mmmmh Neeeeeeeein irgendwie ist das auch nicht so das wahre... Auch mit dem schieben stelle ich mir das etwas nervig vor und ins Flugzug hätte ich den wohl auch nicht bekommen.. Außerdem, hier in diesen kleinen Städtchen nicht auffindbar
Lösung Nr. 4: Augen zu und doch tragen, Risiko jedoch dass sich das Knie nicht erholt, vielleicht sogar noch schlimmer wird und Neuseeland mit wandern eine Qual wird.... Ne das wollen wir auch nicht.
Lösung 5: Einen coolen Surfer Trolly... Darauf sind wir gekommen, da diese auch die Möglichkeit besitzen Dinge außen fest zu Schnallen und die gibt's hier eben auch an jeder Ecke...



Gesagt getan, sind wir dann gestern noch los gezogen und haben die Surferläden, die es hier ja wie Sand am Meer gibt, abgeklappert und einen ordentlich stabilen gefunden. Ich hab dann noch mein bestes gegeben mit der Erzählung meiner Leidensgeschichte, mein armes Knie und jetzt brauch ich je neue Tasche und das ist eigentlich voll blöd...und schon noch mal 10% Rabatt bekommen... Okay nicht die Welt, aber wenn man sich schon einen sehr teuren Rucksack in Deutschland gekauft hat, ist man über jeden Rabatt froh...
Was jetzt mit meinem geliebten Rucksack passiert, wissen wir noch nicht...





Ich wollte versuchen ihn in Sydney zu verkaufen, jedoch muss ich es erst mal schaffen ihn dort hin zu bekommen... Momentan ist die Idee ihn außen an meine neue Tasche zu klemmen und die Regenhülle über beides zu ziehen, damit der Busfahrer nicht meckert. Eigentlich gilt 1 Tasche pro Person... Ich hoffe er drückt ein Auge zu, da der Rucksack ja nun völlig leer ist.


Hier werde ich ihn auf jeden Fall nicht los werden, dafür muss ich schon nach Sydney...hoffentlich klappt das!

Heute ist nun der zweite Tag hier in Lakes Entrance und es ist heiß, endlich!!!
Also konnten wir auch mal in den Pool und ich schön Aquagymnastik machen. Schon morgens bat mit der Hostelbesitzer an, das wir kostenlos Fahrräder haben könnten. Normalerweise nehmen sie 15$ pro Person aber weil wir ja schon drei Tage hier sind könnten wir sie so haben.
Jetzt konnten wir natürlich nicht den





riesen Trip machen mit meinem Knie, aber mal ein bisschen an der Promenade herumkurven war schon drin.





Das haben wie dann auch getan und sind zum Strand gefahren, die Wellen waren soooo hoch, da hab ich mich, im Gegensatz zu Raphael, gar nicht richtig ins Meer getraut :)


Lake Entrance ist wirklich sehr schön und gemütlich klein und wir konnten wieder schöne Bilder machen, vor allem von den tollen schwarzen Schwänen, ach ich wäre gerne Tierfotograf, vielleicht im nächsten Leben ;)





Am Abend haben wir dann zum ersten mal ein BBQ gemacht. War lecker :)






Morgen werden wir auch noch hier bleiben, nachts dann aber mit dem Bus weiter nach Narooma und wenn wir ganz viel Glück haben und sie noch nicht weiter gezogen sind, dann können wir dort mit Robben schnorcheln, das wäre der Hammer... Aber wir wollen uns noch nicht zu früh freuen, erst mal sehen ob sie noch da sind!


Auch auf diesem Weg noch mal: Happy Birthday Luisa :)

Unsere Route durch Tasmanien

Sonntag, 27. November 2011

Ganz vergessen haben wir das Bild unserer Route durch Tasmanien, also holen wir das hiermit nach :)
Die rote Linie kennzeichnet unseren Weg und den Rest der sich so auf der Karte befindet, versteht sich wohl von selbst ;)






Position:Therry St,Melbourne City,Australien

Fähre verpasst...

Freitag, 25. November 2011

Neeeeeeein, aber fast xD
Freitag Mittag machten wir uns auf zum Busshuttle, extra noch mal nachgefragt "die Fähre kriegen wir aber, oder?" denn an sich durfte der Bus höchsten 15 Minuten Verspätung haben, ansonsten hätte der Check- in Schalter zu gehabt. Sowieso schon eine knappe Geschichte, aber es fuhr eben nur dieser eine Bus und die meinten natürlich "no worries"






Wie sollte es anders sein, nach ca. 1 Stunde -Achsenbruch- ja was machen denn jetzt die Menschen die zur Fahre wollen? Da konnte der Busfahrer uns auch nicht weiterhelfen... Und wer zahlt denn die verpassten Tickets?

Aber was sollten wir machen außer warten, das ein neuer Bus kommt...

Na ja war ne rasante Fahrt und wir kamen total zu spät aber die Fähre hat auf uns gewartet, so dass sie dann selber zu spät los gekommen ist. Ja, so ist das in Tasmanien, da wartet mal ein ganzes Fährschiff auf zwei Personen :)



Das Bild von der Fähre hab ich aus dem Internet geklaut, konnte leider aufgrund des Zeitmangels kein eigenes machen!














Da standen wir dann und es hieß auf Wiedersehen Tasmanien... Waren sehr schöne 16 Tage und irgendwann sehen wir uns hoffentlich mal wieder, wir müssen schließlich noch den Southland Track machen ;)

In Melbourne angekommen haben wir uns erst mal ein neues Hostel gesucht, da wir das letzte Mal in einem teureren (17€) waren, entschieden wir uns dieses Mal für ne günstigere Preisklasse. Also gesagt getan. Wir sind jetzt im Discovery Hostel, mitten in der Stadt und haben uns direkt mal in ein 16 Personen Zimmer eingebucht xD da kennen wir ja nix und zahlen nun nur 13€ und das Beste, wir sind die einzigen im Zimmer haha irgendwie hatten wir bis jetzt immer das Glück in nem Riesen Zimmer mit nur höchstens zwei Leuten zu sein!
Ansonsten ist das Hostel tausend mal besser als das erste in Melbourne, mehr Auswahl beim Frühstück und wesentlich mehr Möglichkeiten zum chillen.
Genau das machen wir auch gerade.
Später wollen wir noch mal in die Stadt und zu Aldi, der ist hier nämlich direkt um die Ecke :D
Dann müssen wir noch den Bus buchen um weiter reisen zu können. Ansonsten gitbs nix neues.

Vielleicht schaffen wir es auch mal ein paar Bilder unter Pictures hoch zu laden, aber dafür brauchen wir WLAN und ob wir noch mal extra zu nem McDonalds gehen werden, weiß ich jetzt noch nicht.




Position:Franklin St,Melbourne City,Australien

Flug verpasst...

Donnerstag, 24. November 2011

Ach ja, da haben zwei Personen mal richtig schön nicht nachgedacht! Nachdem wir am 23.11 (Mittwoch) aufgestanden und ich ein wenig geskypt habe, machten wir uns daran einen Kassensturz für Tasmanien zu erstellen.
Das war teuer... aber es hat sich gelohnt und weil es so schön teuer war, haben wir dann eine Stunde später festgestellt, dass wir unseren Rückflug verpasst haben, der war nämlich heute..... :(

Keine Ahnung wie uns das passieren konnte, aber es ist passiert.
Also was sollen wir machen, schnell nach Flügen geschaut und klar die sind ab 400$ aufwärts, nicht bezahlbar... Der erste der wieder günstig ist wäre in 2 Wochen...
Also mal nach der Fähre geschaut und tadaaa die ist komischerweise gerade günstig, aber die fährt von Devenport ab... Finde den Fehler... wir sind in Hobart....
Für die die es nicht wissen, Devenport ist ganz oben und Hobart ganz unten in Tasmanien ;)
Also nen Bus nach Devenport für Freitag gebucht, die Fähre gebucht und jetzt mal 100€ p.P. drauf gezahlt... So was passiert uns jetzt bestimmt nicht mehr!



Also verlängert sich unser Tasmanienaufenthalt noch um einen weiteren Tag und Hey wir können mit der Fähre fahren, das ist bestimmt auch schön xD

Heute sind wir dann ein wenig durch Hobart geschlendert, haben gebummelt ohne einzukaufen aber ganz viel gesehen was schön wäre zu kaufen, aber nicht nur dass das alles Geld kostet, man muss das ja auch alles in den Rucksack packen und da ist sowieso kein Platz, dass macht das "nicht- einkaufen" umso leichter ;)

Aber langsam werden wir besser was das kochen und Lebensmittel einkaufen angeht, man muss sich eben erst mal ein bisschen durch probieren, und langsam finden wir gute und gleichzeitig bezahlbare Sachen. Irgendwie macht das auch Spaß sich mit ganz neuen Dingen auseinanderzusetzen und auszuprobieren und man freut sich umso mehr wenn man was neues leckeres gefunden hat.


Ja viele Dinge die vorher selbstverständlich waren sind es jetzt nicht mehr, aber wir kommen beide damit ganz gut zurecht. Nur Haribo Goldbären, Milka Schokolade und Chakalaka Chips, dass es die hier nicht gibt, das macht uns wirklich zu schaffen xD

Unsere nächsten Schritte sehen wie folgt aus, erst ein mal morgen mit der Fähre nach Melbourne zurück zu fahren, danach irgendeine günstige Möglichkeit finden hoch nach Sydney zu kommen. Auf dem Weg dahin werden wir hier und da halt machen, wo wissen wir noch nicht, schauen wir die Tage mal.


Ach ja wir haben nun auch eine Handynummer, Daria hat uns ihr Australien Handy mitgegeben und wir haben nun eine Vodafone Prepaidkarte. Wir haben leider keinen Ahnung wie teuer es für euch ist uns darauf anzurufen, und an sich werdet ihr uns wahrscheinlich schneller irgendwie online, als über dieses Handy erreichen. Das liegt nämlich immer irgendwo ganz unten im Rucksack, denn an sich haben wir es nur gemacht damit wir im Notfall irgendwo anrufen können bzw. wenn man hier irgendwas buchen möchte, wollen die immer gerne eine Nummer! Aber falls ihr uns doch mal ganz dringend erreichen müsst und wir nicht online sind, dann ist das hier die Nummer: 0406 566189

So der Eintrag war quasi von gestern ( Mittwoch) heute ist Donnerstag und wir haben den ganzen Tag damit verbracht zu planen und zu planen und zu planen.

Das war schon anstrengend, erst mal ging es darum wie wo wann wollen wir jetzt eigentlich nach Sydney kommen. Beste und gleichzeitig günstigste Möglichkeit, natürlich mit ner Mitfahrgelegenheit, das gibt es hier nämlich auch. Leider will keiner so von Melbourne nach Sydney wie wir... Es gab eh nur zwei Angebote und der eine möchte erst Mitte Dezember los und die andere durchs Landesinnere, wir wollen aber am Meer entlang.
Also Bus- und Zugpreise gewälzt...
Haben jetzt einen guten Bus gefunden bei dem wir von Melbourne nach Sydney jeden Tag wo anders aussteigen können, dann solange an dem Ort bleiben können wie wir möchten um dann wieder täglich in den Bus einsteigen um zum nächsten beliebigen Ort zu fahren, das ist super und kostet nur 90€.
Schlafen werden wir jetzt übrigens weiter immer mal wieder auf Campingplätzen, uns gefällt das ganz gut schön direkt in Strandnähe zu sein und man entkommt so dem Hosteltrubel...
Und keine Angst wegen der giftigen Spinnen, es gibt ja für alles ein Gegengift und außerdem campen ja andauernd Menschen in Australien und die leben auch noch!

Dann haben wir mal wieder nach Flügen für Neuseeland geschaut... Hätten wir doch nur das letzte Mal gebucht...aber man weiß eben nicht wie sich die Preise entwickeln... Nur geht es jetzt naürlich auch in Neuseeland auf den Sommer zu und das ist ganz klar die beste Reisezeit, also auch die teuersten Flüge. Als wir das letzte Mal geschaut haben, waren sie noch um die 80€ pro Flug, nun sind sie bei 150- 400€ ...
Soll man dann buchen oder noch mal warten?!
Wir wissen da auch nicht die richtige Anwort, aber es ist auch "nur" noch 1 Monat bis Neuseeland... Also haben wir dann gebucht, bevor die Preise noch höher gehen... Haben die günstigsten bekommen und nun 300€ p.P. hin und zurück bezahlt...
Dann kam die nächste schwere Frage, Auto kaufen oder Auto wieder mieten....



Auch da haben wir ja schon seit Monaten hin und her überlegt, eigentlich spricht vieles dafür ein Auto zu kaufen. Jedoch haben wir beide null Ahnung von Autos :D und dann muss man auch erst mal eins finden, hoffen das es nicht kaputt geht, es anmelden und dann eben auch wieder verkaufen! Hierbei muss man bedenken, wir sind "nur" drei Monate in Neuseeland,wir kommen im Sommer = hohe Autopreise und gehen wenn es Herbst ist = niedrige Autoverkaufspreise....

Es ist schwierig ... aber wir sind zusãtzlich auch als am überlegen ob wir uns das mit dem Autokauf aufheben sollen bis wir von Neuseeland zurück kommen und die restlichen 6 Monate in Australien damit rumkurven, irgendwie würde sich das mehr lohnen.
Natürlich ist das alles auch eine Geldfrage...

Also haben wir folgendes gemacht und uns überlegt: wir haben Autovermietungen in Neuseeland durchgewälzt, bestimmt zum millionsten Male und dank unserer Top Reiseführers für Neuseeland ein tolles Angebot gefunden. Wir haben wieder ein kleines Auto, ähnlich unseren Hyundai von Tasmanien mit rundum Versicherung und zahlen 11€ p.P. am Tag. Da viele Campingplätze kostenlos bzw. recht günstig in Neuseeland sind und man oft auch Wildcampen kann ( außer in Nationalparks) ist das echt ne günstige Sache. Also gebucht!


Dann haben wir ganz klar gesagt wenn wir aus Neuseeland zurück kommen wird erstmal mindestens 1 Monat rund um die Uhr gearbeitet, sonst können wir uns das mit dem eventuellen Autokauf eh abschminken.
Und wenn wir dann gearbeitet haben und hoffentlich ein Auto, dann erobern wir erst mal so richtig Australien :D
Das wäre auf jeden Fall ne coole Sache... mal sehen ob's klappt ;)

Mensch, ich wollte mich eigentlich kurz fassen, jetzt ist es doch wieder so lange geworden :)
Auf den Bildern seht ihr heute ein paar Eindrücke von Hobart und unserem Hostel, man sieht unser Tisch ist voll mit Essen, wir verhungern also nicht ;)

Zum Schluss möchten wir auch auf diesem Wege noch mal alle Blogleser grüßen, wir sind überwältigt von den immer wieder netten Grüßen und Nachrichten die ihr uns hier hinterlasst. Wir freuen uns über jeden Eintrag und hoffen das es auch in Zukunft so weiter gehen wird ;)

Position:Bathurst St,Hobart,Australien

Overland Track - Cradle Mountain zu Lake St. Clair

Dienstag, 22. November 2011

Tag 1 - Windig

Heute früh haben wir unser Auto wieder abgeben müssen. Die gute Frau der Autovermietung hat nur kurz drüber geschaut und schon war sie auch wieder weg damit. Insgesamt sind wir damit um die 700km die Ostküste hoch in Tasmanien gefahren (es kommt noch eine Karte mit Route). Wir sind etwas traurig darüber, dass wir nur die Ostküste geschafft haben, gerne hätten wir auch noch mehr gesehen, aber erstens haben wir ja den Overland Track noch vor uns und zweitens ist dies auch ein schöner Grund irgendwann mal wieder nach Tasmanien zurückzukehren ;)

Auf geht's also zum Bus der uns zum Startpunkt des Tracks bringen wird. Die Fahrt ist mehr als Kurvenreich und mir wird ziemlich übel. Na das ist ja ein toller Start denke ich mir, wenn ich da gewusst hätte welche Schmerzen noch auf mich warten, hãtte ich wohl über diese leichte Übelkeit laut los gelacht...





Immer höher und höher mit dem Bus kommen wir nach 4 Stunden am Cradle Mountain Infocenter an. Erster Schock es ist verdammt kalt. Erster Gedanke: ich werde erfrieren xD
Na ja erst mal schnell ins Infocenter rein. Dort hängen perfekt für mich vorbereitet dicke Schafswollsocken- GEKAUFT
Am liebsten hätte ich mir noch eine zusätzliche Fleecejacke gekauft, aber da hat dann die Vernunft "es wird schon nicht so kalt" gesiegt.. Ha ha...









Noch schnell den Pass abgeholt und ab in den nächsten Bus der uns ein Stück weiter in den National Park fährt. Nun ist es 13 Uhr und wir können endlich starten. Erste Etappe: über den Cradle Mountain zur Waterfall Valley Hut, die ersten 10km gehen also los.







10 km hört sich erst mal gar nicht so viel an, aber es ist schon was anderes wenn man dabei auf 1232 Meter hoch muss. Die nette Frau im Infocenter sagte uns schon, wenn man mit schwerem Gepäck dieses Stück laufen will, ist es nicht sehr nice. Überhaupt haben wir vorher immer gehört uns gelesen, das dieses Stück des Overland Tracks das anstrengendste wäre... Von Wegen...


Der Aufstieg war insgesamt ziemlich gut, wir waren ja jetzt schon dank der letzten Woche Aufstiege gewohnt, hier hatte man sogar auch mal hin und wieder ein Seil zur Stütze.



Vielleicht lag es daran, das es der erste Tag war und wir auch gleichzeitig hochmotiviert waren, auf jeden Fall merkten wir bis dahin kaum unsere Rucksäcke. Hier liegt die Betonung aber ganz klar auf "bis dahin" ...
Es wurde oben ziemlich stürmig und der Wind schaffte es immer wieder uns aus der Bahn zu werfen. Nach 6 Stunden kamen wir endlich an der Waterfall Valley Hut an. Das Gefühl nach 6 harten Stunden endlich diese Hütte zu erreichen, ist unbeschreiblich.
In der Hütte war noch Platz, also warum bei Minusgraden zelten.



In den Hütten stehen kleine Öfen die man aber erst bei Temperaturen um die 5 Grad oder kälter anmachen darf, als wir ankamen, waren sie an! Die Temperaturen sind hier im inneren des Landes und so weit oben, komplett anders als wir sie noch von der Ostküste kannten, das ist schon eine Umstellung die nicht gerade angenehm ist, aber gut, so ist das eben, wir nehmen es wie es kommt!
Trotzdem war das Wetter heute gut, die Sonne lies sich häufig blicken und kein Regen, was will man mehr!
Nun sind wir und die Bernds fix und fertig und wir wollen nur noch schlafen. Die Schlafplãtze sind einfache Holzpritschen, aber unsere Isomatten sind ja ganz bequem also geht das!



Tag 2 - Schmerz

Schön ausgeschlafen machten wir uns am späten Vormittag langsam raus aus den Federn. Heute hatten wir nur eine Etappe von 7,75 km vor uns von der Waterfall Valley zur Windermere Hut. Easy dachten wir uns noch...








Als wir dann unser Zeug gepackt hatten und es auf die Rücken hiefen wollten, da spürten wir sie, die Schmerzen. Kaum zu beschreiben wie weh bestimmte Stellen am Körper taten, wie sollten wir damit nur weitere 7,75km laufen? Und auf einmal ist das eine Ewigkeit und glaubt uns, das war es auch.











Aber immerhin die Landschaft war schön, eine Black Tiger Snake kreuzte mal wieder unseren Weg, wir trafen ein Wombat und ein Wallaby sah's vor der Hütte als wir ankamen. War die Erleichterung am ersten Tag schon groß irgendwann die Hütte erreicht zu haben, war sie dieses Mal überwältigend.
Alles tat weh, wirklich ALLLES!!! Während des Tracks konnte man sich hier und da durch das Bestaunen der Landschaft um einen herum noch ablenken, aber auf den letzten Metern dachten wir beide wir brechen irgendwann zusammen.







Natürlich sind wir beide nicht trainiert und deswegen liegt es wohl auch ein Stück weit daran, dass es uns wirklich schwer viel mit 10 kg auf dem Rücken über Berg und Tal zu laufen, aber man merkte die Schmerzen auch den anderen Menschen an und die waren eindeutig an sowas gewöhnt. Die Strecken sind wirklich hart, sieht man auf unseren Bildern hauptsächlich die Wege die super waren, liegt das daran das ich wãhrend der Aufstiege und der wirklich harten Wege nicht in der Lage war noch mal schnell die Kamera hervorzuholen und nen Schnappschuss zu machen. Man war viel zu sehr auf den Weg konzentriert und ihn ohne umknicken oder ähnliches zu meistern. Sollte man doch mal ausrutschen oder sich auf irgendeine andere Art und Weise verletzten, kann man sich mit Hilfe eines Notsignals weiterhelfen, nachdem man dieses abgesendet hat kommt so schnell wie möglich Hilfe, was in Form eines Helikopters geschieht, anders kann man in diese entlegenen Gegenden nicht gelangen. Natürlich muss man dieses Ding kaufen, haben wir aber nicht :) aber ist ja auch nichts passiert.








An unserem ersten Tag musste wohl ein Pärchen mit dem Heli geholt werden, was genau passiert ist haben wir nicht mitbekommen, aber es kommt also hier und da mal vor. Deswegen muss man schon immer ein bisschen auf sich und vor allem seine Schritte aufpassen.



An der Hütte angekommen, lies sich die Sonne noch ab und zu leicht blicken, also schnell den Rücken hingestreckt, denn jede Art von Wärme ist lindernd. Leider war in dieser Hütte der Ofen kaputt, nicht das diese Gasöfen so viel bringen würden, aber besser als nichts!



Na ja völlig fertig, jeder Muskel schmerzend aber glücklich angekommen zu sein, sind wir froh heute etwas mehr Zeit zum ausruhen zu haben. Das tun wir auch indem wir früh schlafen gehen, der nächste Tag wird nämlich der längste und ach ja es soll wohl regnen...




Tag 3 - Matsch

Es geht uns besser, das lange Ausruhen hat wirklich was gebracht, okay und die Schmerztabletten (Ludo sei Dank). Wir hatten schon die Idee sie in unsere Trinksysteme zu füllen (es sind Trinktabletten) und quasi immer nach Bedarf nen Schluck zu nehmen ;) haben wir dann aber doch verworfen, die Dosis wäre zu gering gewesen, wir brauchten sie sofort :D
Wenigstens sind die Schmerzen heute so gut wie weg, dafür fängt es nun an zu regnen. Na ja kein Problem denken wir uns, Regenklamotten an und auf geht's. Heute ist die längste Strecke dran, mit knapp 20km.
Also über diesen Tag werde ich wohl noch in 50 Jahren sprechen, eher gesagt wir. Es regnete und regnete und regnete und regnete und regnete und regnete und das während die gesamte Strecke durch den Regenwald führte... bauchen wir noch mehr sagen?

Okay wer noch nicht in einem Regenwald war und dort noch nicht einen Regenschauer erlebt hat, kann es vielleicht nicht nachvollziehen. Aber auch in Deutschland kommt es ja mal vor, dann wenn die Welt sich ganz dunkel färbt, das ein ordentlicher Schut herunter kommt, stellt euch das einfach volle 6 Stunden vor und nein die Bäume und der Wald haben da keinen Schutz gegeben... Im Gegenteil..... Whaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa es war so anstrengend :D

Der Weg bestand aus durchgehendem Matsch, dicken rutschigen Wurzeln und etwas was wohl mal eine Pfütze darstellten sollte, sich nun aber als See entwickelt hatte. Oh man...

Raphaels Schuhe gaben als erstes nach, der Rest folgte innerhalb der 6 Stunden. Obwohl meine Schuhe, ich singe immer noch Loblieder auf sie, haben tatsächlich durchgehalten und glaubt mir trockene Füße sind viel wert an solch einem Tag. Sogar als ich ausrutschte und mit samt meines Gepäck im Schlamm landete und dadurch Knietief im Schlamm steckte, hielten sie durch! Und nein Godi, davon gibt es keine Bilder ;) die Kamera musste leider den gesamten Tag verpackt im Rucksack bleiben, der leichte Regen hätte sie wohl sofort bei Kontakt zerstört. Ach war das ein schöner Tag und hab ich schon erwähnt das es der längste Tagestrack war? Wir haben ihn innerhalb von 6 Stunden herunter gerissen, der Regen hat uns wirklich angetrieben.
Jetzt können wir uns darüber Tod lachen, aber in dem Moment war es wirklich nicht zu lachen, was haben wir gekämpft, vor allem diese dicken Wurzeln, sie sind so gemein gefährlich. Aber auch das haben wir geschafft. Und ja der Gedanke " warum tun wir das eigentlich" der war mehr als ein mal in unseren Köpfen, aber was sollten wir machen, wir mussten da ja durch und ich meine immerhin ist auch das eine Erfahrung, nicht die schönste aber es ist eine! Und auch an solchen Tagen gibt es schöne Momente, wenn man auf ein mal vor einen Wombat steht das einen ganz nah an sich heran lässt und einen mit seinen dicken kuller Augen anblickt und abends mit seinen Mittstreiter um den Ofen herumsitzt und sich über die Ärgernisse und auch schönen Momente des Tages unterhalten kann. Unser Israelischer Freund, den wir später in der Hütte trafen, meinte nur "thats Life" ja wo er recht hat, Spaß macht's trotzdem nicht ;)

Nun merke ich langsam die Kälte der Nacht anrücken und es wird Zeit schlafen zu gehen. Morgen soll es wieder regnen, aber der Track ist kürzer, also no Worries :)


Ach ja, ein Bild ist doch noch entstanden. Leider mussten auch die Bernds dran glauben und waren nass, daher durften sie den restlichen Abend auf dem Ofen grillen, gerne haben alle für sie Platz gemacht. Wann sieht man auch schon mal im Tasmanischen Regenwald zwei Brokkoli auf dem Grill liegen? Nicht nur wir haben diesen Moment festgehalten.



Tag 4 - Sonnenschein

Ha!!! Der Ranger hatte unrecht. Wir wachen auf und es ist super Wetter, der Himmel wunderschön blau und die Sonne strahlt.
Endlich kann ich auch wieder meine Kamera auspacken.









Ich stehe auf der Terrasse der Hütte und mache gerade Bilder vom tollen Ausblick direkt auf den Mount Ossa, da schau ich nach unten und dort sitzt eine Wallaby Mama mit einem Baby im Beutel.

















Man sollte meinen so langsam gewöhnt man sich an die süßen Dinger, aber ich freue mich mich immer wieder wenn ich eins sehe. Ich konnte auch ein tolles Video machen, aber leider wird das mit dem hochladen mit Sicherheit mal wieder nichts, außer wir finden irgendwann mal super schnelles und gleichzeitig kostenloses Internet... ist aber eher unwahrscheinlich, also gedulden bis wir wieder da sind!















Über den heutigen Tag brauchen wir gar nicht mehr viel sagen, der Beste des gesamten Tracks für uns, anstrengender Aufstieg, anstrengender Abstieg, aber dazwischen wunderschöne Landschaften mit Farben wie teilweise in einer Phantasiewelt, einfach unbeschreiblich!
































































Tag 5 - Schnee

Ja, der Overland Track will uns wirklich herausfordern. Schon am Abend vorher, wurden wir vom Ranger ( dieses Mal ein anderer) gewarnt, dass der kommende Tag hart werden könnte, sogar schneien könnte es. Schnee, ist klar... dachten wir uns noch, aber ganz so dumm waren wir dann auch nicht. Denn zusätzlich gab er uns die Information je länger der Tag desto schlimmer das Wetter. Also sind wir heute schon sehr früh los, geregnet hat es, aber das kannten wir ja nun schon ;)
Man merkte jedoch, dass die Temperaturen um einiges zurück gegangen waren und kurz bevor wir die nächste Hütte erreichen konnten, fing auch schon der Hagel an, ach was macht das Spaß! Wir schafften es aber gerade noch rechtzeitig in die Hütte bevor das Tasmanische Wetter sich mal wieder von seiner besten Seite zeigte. Schneesturm wie man ihn lieber nicht erleben möchte, schon gar nicht wieder mal im Regenwald, durch den wir ja täglich gelaufen sind. Aber dieses Mal konnten wir es von drinnen beobachten und die anderen Menschen, die gerade da durch mussten, taten uns wirklich sehr sehr leid.
Endlich gab es auch mal einen richtigen Holzofen und nicht wie sonst einen Gasofen. Überhaupt ist diese Hütte die Luxushütte der Hütten, erst drei Jahre alt, hat sie zumindestens einen tollen Holzofen und sieht wesentlich modernen von außen aus, aber ansonsten unterscheidet sie sich nicht von den anderen Hütten, wie immer Wasserhahn draußen, kein Strom und Plumsklo auch draußen, aber das will man auch lieber nicht in der Hütte ;)


Das Wasser müssen wir übrigens immer drei Minuten abkochen, da es sich um Regenwasser handelt. Man kann aber auch Aquatabs reinschmeißen, geht schneller, aber das Wasser schmeckt dann etwas nach Chlor.

Nach 5 Tagen kennt man so langsam die Menschen die mit einem am selben Tag gestartet sind, ein deutsches Paar aus München, eine Ehepaar aus Israel und zwei Franzosen. So sitzen wir an diesem Abend alle ein wenig länger zusammen und genießen die Wärme die uns der Holzofen spendet. Später stoßen noch zwei Männer aus Brisbane ( Australien) zu uns, die tatsächlich 2 Etappen am diesem Tag gelaufen sind.
Wir beschließen später alle im Aufenthaltsraum zu schlafen, denn die Schlafräume haben nun schon die Minustemperaturen angenommen... War eindeutig die richtige Entscheidung!
Es scheint wohl so, das wir euch mit dem Schnee zuvor gekommen sind, so war das aber eigentlich nicht geplant ;)

Tag 6 - Der letzte Tag

Heute ist gemischtes Wetter, schade da die Kamera mal wieder im Rucksack bleiben muss und man selbst nimmt auch viel weniger um sich herum wahr, man ist nämlich viel mehr damit beschäftigt nicht auf Wurzeln auszurutschen, umzuknicken oder mal wieder bis zum Knöchel im Matsch stecken zu bleiben. Aber wir können uns das Wetter ja leider nicht aussuchen, also machen wir das Beste daraus, wir laufen.. was auch sonst ;)

Heute kommen wir an der vorletzten Hütte an, man kann nun von hier oder von der nächsten Hütte mit der Fähre zum Endpunkt dem St. Claire Visitor Center fahren. Aufgrund des schlechten Wetters und sich dem absolut zu neige endenden Vorräten, beschließen wir den Track hier nach 65km zu beenden.






Wir sind nun also 65km über Holzstege die mal mehr mal weniger gut ausgebaut waren gelaufen, haben Flüsse überquert, sind von Stein zu Stein gesprungen, über dicke Wurzeln geschlittert, durch Matsch gestapft und diverse Felsen hoch und wieder runter geklettert und das immer mit 10kg auf dem Rücken.
Wir wurden beide während dieser 6 Tage körperlich und mental immer wieder herausgefordert und an unsere Grenzen gebracht, das wie beide als Fazit nun sagen können: sowas anstrengendes und herausforderndes haben wir noch nie erlebt! Sei es 6 Tage am Stück unterwegs zu sein oder keine richtigen Toiletten zu haben, durch Landschaften zu gehen die völlig neu und herausfordernd waren, bei Minustemperaturen zu schlafen und sich zu waschen ( das war sooo kalt) oder sich auch jeden Morgen aus dem Schkafsack zu zwingen um sich dann der Kälte und dem nächsten harten Weg mit schweren Gepäck zu stellen.. All das war für uns eine Riesen Erfahrung die viele positive aber auch negative Seiten hatte. Aber wir werden sie nun immer bei uns tragen und das ist schon ein tolles Gefühl.

Wir sind froh, dass wir ihn gelaufen sind und wir können ihn auch nur jedem empfehlen, gerade wenn man unglaublich tolle Landschaften und Ausblicke sehen und erleben möchte. Gleichzeitig kann man sich auch körperlich richtig austoben, denn neben dem normalen Overland Track Hauptweg, gibt es zahlreiche Nebentracks, die einen mindestens genauso, wenn nicht noch mehr herausfordern können, gleichzeitig kann man hier wohl auch wieder unzählige schöne Dinge entdecken.

Wir haben es auf jeden Fall geschafft und sind unglaublich stolz :)