Kia Ora

Nun sind wir schon ne ganze Weile auf der Farm und fühlen uns hier schon so richtig wie zuhause. Wenn wir nicht nur noch zwei Wochen für den Rest der Nordinsel hätten, würden wir glatt noch zwei weitere Wochen hier bleiben. Aber da das nicht geht, heißt es nun schon bald wieder Abschied nehmen.
Wie schon im letzten Beitrag erwähnt geht hier alles seinen gewohnten Gang. Nach dem zweiten Versuch hat dann auch das Buschbad funktioniert, wie man auf den Bildern gut sehen kann :D

Am Mittwoch haben uns Stephanie und Liz ( Chefs) zum essen eingeladen. Wir haben uns wieder total gefreut, denn bekocht zu werden ist wahrer Luxus. Leider teilten sie uns dann mittags mit das es frisch gefangen Fisch geben würde. Direkt um die Ecke in den Bay of Islands gefischt, mmmmmmh Raphael und ich sind ja beide keine Fischesser, aber gut wir wollten es zumindest versuchen. Zur Vorspeise gabs dann schon mal zur Einstimmung Sushi... sagen wir mal so, gegessen haben wir es... Danach gab gebratenen Fisch mit ganz leckeren Gemüse und Salat. An sich hat das echt gut geschmeckt, okay Fisch ist halt nicht so unsers, aber es ging echt und das Gemüse war sehr lecker. Alles gut also....ja bis wir irgendwann wieder in der Hütte waren. Mein Magen hat wohl aus Höflichkeit gewartet bis wir wieder unter uns waren, denn von jetzt auf gleich ging bei mir nichts mehr... Ich brauche ja nicht so ins Detail zu gehen, aber es war eine lange Nacht mit dem Brechrekord meines Lebens. Ganze 9 Mal habe ich mich übergeben, ist ne Erwähnung wert denke ich. Aber wie auch immer, es war ne harte Nacht und ich sag euch eins : das war das LETZTE Mal das ich in meinem Leben Fisch gegessen habe, mag er noch so gesund sein, aber nach dieser Nacht guck ich mir die nur noch lebendig beim Schnorcheln an, mehr ist nicht mehr drin!!!

Trotzdem haben wir einen super schönen Abend im Kreis der Familie verbracht und sind um einen weiteren schönen Moment auf unserer Reise reicher.

Nach diesem traumatischen Fischerlebnis konnte ich jedoch am folgenden Donnerstag nicht arbeiten, weshalb Raphael meine Schicht mit übernahm und vier Stunden arbeiten musste. Wirklich blöd, aber er bekam zum Glück nichts schwieriges als Aufgabe. Unsere Aufgaben sind hier jeden Tag unterschiedlich

Wir rupfen Unkraut, machen Feuerholz, schleifen Holzmöbel, putzen das Haupthaus oder mähen Rasen. Das ganze Werkzeug lässt etwas zu wünschen übrig, weshalb wir nie viel innerhalb von zwei Stunden schaffen, aber Liz und Stephanie scheinen zufrieden mit uns zu sein, also alles gut ;)
Außerdem dürfen wir hier alles pflücken was wir wollen. Das ist wirklich absolut genial, denn hier wächst einfach alles, angefangen von allem möglichen Salatsorten, über Äpfel, Pfirsiche, Minze, Zitronen, Tomaten, Brokkoli ( aber aus Respekt vor Bernd esse ich ihn nicht) Frühlingszwiebeln, Basilikum, makademiennüsse, und noch unzähliges mehr wo uns gerade der Name nicht einfällt :D aber ja wir dürfen uns bedienen so viel wie wir wollen und das ist absolut genial, gerade weil wir uns ja nicht wirklich gesund ernähren, da Gemüse und Obst so unglaublich teuer ist leider auch hier in Neuseeland :(
Also greifen wir zur Zeit doppelt zu und trocknen die Minze und Zitrone um uns auch nach der Zeit hier leckeren Tee machen zu können.
Sonntag haben wir immer frei, daher haben wir den letzten dazu genutzt an die Kauri Coast zu fahren, ca. 1,5 Stunden entfernt liegen die verschiedenen Wälder mit den dicken Kauri Bäumen. Dort haben wir uns den Tāne Mahuta – Lord of the Forest angeschaut, der größte und älteste Kauri Baum in Neuseeland.
Er ist 51,2 Metern hoch und hat einen Stammumfang von 13,77 Metern und das Stamm-Volumen beträgt 244,5 m³.
Weiter sind wir uns die Four Sisters anschauen gegangen, vier beieinander stehende Kauris.

Leider war alles eingezäunt und so durfte man auch nicht ein Bild mit dem Baum machen, also eben nicht direkt dran gehen, da die Wurzeln wohl sehr empfindlich sind und die Bäume seit 2008 von einer noch unbekannten Krankheit befallen sind, was den Kiwis momentan große Sorge macht und die Bäume daher nur noch aus der Ferne betrachtet werden dürfen.
Sonntag konnten wir dann nun endlich auch in die andere Hütte ziehen, nun genießen wir noch mal die letzten Tage den Luxus eines normalen Bads und Strom sowie Internet zu besitzen.

Ansonsten geht unsere Reise am Freitag nun weiter und wir müssen uns etwas sputen um noch das schöne Hobbingen zu sehen und die erschwerliche Wanderung durch die Sümpfe von Mordor zu schaffen um schließlich den Schicksalsberg zu erklimmen. Ihr seht da liegt einiges vor uns, also weiter geht die Reise der zwei Gefährten ;)